Im Herzen von Amstetten steht eine der besterhaltenen Lok-Remisen Niederösterreichs. Sie gilt neben dem Bahnhof als Symbol für die Stadtwerdung Amstettens. Die riesigen Hallen sind nicht nur historisch bedeutend, sondern auch ein architektonisches Baujuwel. Als cooler Kunst- und Kulturtreff hat sie in den letzten Jahren mit ihrem einzigartigen nostalgischen Flair Menschen verschiedener Altersgruppen von weit und breit angezogen und begeistert.
Nun soll die Remise aus rein wirtschaftlichen Überlegungen einem Bürokomplex in U-Form weichen, nur ein kleiner Teil davon soll für die Gastronomie zur Verfügung stehen. Ein für uns unverständlicher Plan für die Stadtentwicklung Amstettens. Das Areal ist riesig. Es bietet genug Platz für Bürobauten, für Grünflächen, für Wohnungen u.v.m.
Warum muss gerade dieses historische Denkmal abgerissen werden? Warum dieses wunderbare architektonische Ensemble aus Remise und Wasserturm zerstören? Urbanes Feeling lässt sich nicht mit hohen Büroblöcken erzeugen. Nach 18 Uhr bleibt ein „totes“ Viertel mitten in der Stadt.
Noch steht sie, die riesige Veranstaltungshalle mit zauberhaftem Charme und bester Verkehrsanbindung in grandioser Innenstadtlage, um die uns andere Großstädte beneiden. Unendlich sind ihre Nutzungsmöglichkeiten: der ideale Raum für Konzerte, Vernissagen, Lesungen, Festivals, Firmen- und After-Work-Events, Public Viewing, Contests, Workshops, Messen, Märkte, Kongresse u.v.m.
Wie viele Orte gibt es in Amstetten, die das bieten? Wie viele Orte gibt es in Amstetten, die ihre Besucher derart begeistern? Wie viele Orte gibt es in Amstetten, die eine magnetische Anziehungskraft für Wirtschaft, Kultur und Kreative von nah und fern entfalten können?
Die Revitalisierung der ehemaligen Lok-Remise als pulsierendes Veranstaltungszentrum rechnet sich möglicherweise nicht unmittelbar. Auf lange Sicht jedoch könnte sie als Herzstück eines topmodernen Quartier A der Stadt Amstetten und den Umlandgemeinden ein Alleinstellungsmerkmal und eine Strahlkraft mit Turboeffekt verschaffen.
Visionäres Denken braucht Weitsicht. Und den Mut, smarte Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt zu treffen. Noch ist es nicht zu spät. Noch ist dieser Zug nicht abgefahren. Noch ist es möglich, diese Jahrhundertchance zu ergreifen.